18. Jugendkunstschultage NRW am 20. und 21. Juni in Unna

Jugendkunstschultage

Aneignung und Entfremdung

33 Jahre nach den ersten Wittener Jugendkunstschultagen 1991 kehren die 18. landesweiten Jugendkunstschultage NRW zu ihren poli­tischen Wurzeln zurück. Unter dem Titel Aneignung und kulturelle Entfrem­dung: Wo stehen wir? beschäftigt sich die Tagung mit der zentralen Frage nach verbindenden Narrativen für eine diverse Gesellschaft: Wie können es multikulturelle Gesellschaften schaffen, sich friedlich mit dem Anderen zu verbinden und als interkulturelle Gemeinschaft zusammen­zuwachsen?

Seit einiger Zeit wird regelmäßig der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ laut, oftmals verbunden mit dem Ziel, anderen Öffentlichkeit zu entziehen, sie somit zu „canceln“. Was verbirgt sich dahinter? Kulturen sind immer auch Praktiken der Aneignung, da sich der Mensch bestimmte, für den jeweiligen Bezugsrahmen relevante Kulturtechniken aneignet, das heißt erlernt. Insofern ist Kultur stets eng mit Bildung verbunden, die solche Techniken kodifiziert, bewahrt und weitergibt. Wer in diesem Sinne gebildet ist, hat Macht. Zugleich entfremdet die Kenntnis der Kulturtechniken jedoch, und zwar in doppelter Hinsicht: einerseits von der (ersten) Natur, andererseits von denen, die diese Kenntnis nicht besitzen.

Was bedeutet es für Kinder und Jugendliche, wenn partikularisierende Kräfte stärker werden? Und inwiefern können und müssen sich die Kulturpädagogik und die Jugendkunstschulen im Spannungsfeld von Aneignung, Entfremdung, Bildung und Macht verändern?

Die Jugendkunstschultage sind die größte Tagung für kulturpädagogische Fragen in NRW. Adressat:innen sind Praktiker:innen und Verantwortliche in der kulturellen Bildung.

Bestandteil der 18. Landeskunstschultage sind das WDR 3 Forum »Eigentum ist Diebstahl« und die Exkursion »Mehr Licht« ins Zentrum für Internationale Lichtkunst.

Veranstalter ist die LKD NRW mit ihren 60 Mitgliedern, mit Förderung der Kreisstadt Unna und dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes Nordrhein-Westfalen.

Foto: Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste /Jugendkunstschulen NRW e.V. (LKD)