Mittelstand schlägt Alarm nach verheerenden Zahlen aus der Industrie

Düsseldorf. Die deutsche Industrieproduktion befindet sich den vierten Monat in Folge auf Talfahrt. Im September sank die Produktion im Vormonatsvergleich um weitere 1.4 Prozent.

NRW-Landesgeschäftsführer Politik Herbert Schulte vom Mittelstandsverband BVMW fordert von der Politik eine unmittelbare Schubumkehr in der Wirtschaftspolitik, um die Abwärtsspirale zu stoppen:

„Die deutsche Industrie hat in den vergangenen sechs Jahren ihre Produktion um 12 Prozent zurückgefahren. Das trifft gerade den Standort Nordrhein-Westfalen mit seinem starken Industriefundament besonders hart. Die Probleme sind bekannt: zu hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und eine Welle an Regulierungsrunden, die unsere Betriebe nicht mehr kompensieren können, ohne an internationaler Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Wir fordern von der Politik, in Brüssel das Heft in die Hand zu nehmen und Regulierungen wie das Lieferkettengesetz unmittelbar zu entschärfen, wenn nicht auszusetzen.

Grundsätzlich müssen der etatistische Ansatz der Energiepolitik überwunden, die Stromsteuer gesenkt und weitere Maßnahmen getroffen werden, die aus dem Ruder gelaufenen Energiekosten wieder einzufangen. Auch der Kohleausstieg 2030 wird gerade aus der Sicht des Standorts NRW zunehmend unrealistisch und muss neu justiert werden. Das Schweigen der NRW-Landesregierung angesichts dieser verheerenden ökonomischen Entwicklungen ist sehr bedauerlich, zeigt aber, dass man nach wie vor der irrigen Annahme ist, dieser Sturm werde ohne größeren Schaden an uns vorüberziehen.“