Chefarzt der KHWE klärt zum Welt-Schlaganfalltag über FAST-Test auf.
Höxter. Die Symptome eines Schlaganfalls sind eindeutig und können trotzdem verunsichern. Dabei kommt es in der Akutsituation auf jede Minute an, um Folgeschäden einzudämmen. „Mit dem FAST-Test lässt sich innerhalb kürzester Zeit der Verdacht auf einen Schlaganfall überprüfen“, klärt Prof. Dr. Mark Obermann anlässlich des Welt-Schlaganfalltags am 29. Oktober auf. Das Team des Chefarztes der Klinik für Neurologie am St. Ansgar Krankenhaus der KHWE versorgt jährlich rund 2700 Patienten und ist für seine Arbeit erneut ausgezeichnet worden.
Face, Arms, Speech, Time (kurz: FAST) – Das sind die Schlagworte, auf die es im Fall der Fälle ankommt. „Wenn in Ihrem Umfeld jemand plötzlich über Schwindel und Gleichgewichtsstörungen klagt und Sie Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen feststellen, rufen Sie umgehend den Notruf und schildern die Symptome“, weist Obermann auf die Dringlichkeit der medizinischen Versorgung in dieser Situation hin.
Folgende Schritte können dabei helfen, mögliche Ausfälle im Gesicht oder am Körper festzustellen, um diese am Telefon zu benennen: Die betroffene Person sollte gebeten werden, zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin. Versucht sie beide Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen, können weitere Lähmungen sichtbar werden. Zuletzt ist auch die Sprache ein aussagekräftiger Faktor. Können Betroffene einen einfachen Satz nicht oder nur sehr verwaschen nachsprechen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor. „Betreuen Sie die betroffene Person so lange, bis der Notarzt da ist. Wenn Sie bei Bewusstsein ist, lagern Sie sie bequem mit erhöhtem Oberkörper und unterpolstern Sie die gelähmten Körperteile“, rät Prof. Dr. Obermann den Ersthelfern.
Acht Betten stehen derzeit auf der Schlaganfall-Station im St. Ansgar Krankenhaus zur Verfügung. Das Team aus Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und speziell ausgebildeten Pflegekräften (“Stroke Nurses”) behandelt Patienten in den ersten Stunden bis Tage nach dem Schlaganfall und erarbeitet nach den lebensrettenden Notfallmaßnahmen ein individuelles Therapiekonzept. Innerhalb von 24 Stunden nach der Aufnahme beginnt die sogenannte Frührehabilitation und Frühmobilisation der Patienten. Die hohe Expertise der Stroke Unit ist erneut von der Europäischen Schlaganfallgesellschaft bestätigt worden.
Foto: KHWE