Da die Witterung über mehrere Jahre überdurchschnittlich warm ist, gelingt vielen Insekten aus dem mediterranen Raum nicht nur der Sprung über die Alpen, sondern sogar eine Ansiedlung und Vermehrung in unseren Breiten. Dies ist anscheinend auch der imposanten und auffälligen Violetten Holzbiene gelungen. Ein Exemplar wurde jetzt durch Zufall in der Streuobstwiese der Lemgoer Ortsgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland entdeckt. Nektar saugend an einem Lerchensporn.
Die Violette Holzbiene (Xylocopa violacea) ist eine holzbewohnende Bienenart mit mediterraner bis asiatischer Verbreitung. Ihre Vorkommen in Deutschland waren bisher auf warme Gebiete beschränkt. Seit dem Jahr 2000 scheint sich die Art kontinuierlich auszubreiten. Ihr Körper ist hummelähnlich, aber mit bis 2,5 cm größer als alle heimischen Hummelarten. Sie können stechen, sind aber nicht stechlustig. Ihr Lebensraum sind blüten- und altholzreiche Streuobstwiesen, Gärten, Parkanlagen und Waldränder. Sie nistet in selbst genagten Gängen in bereits anbrüchigem Holz.
Dies zeigt einmal mehr wie wertvoll Totholz sein kann. Aus diesem Grunde bleiben abgestorbene Obstbäume in der BUND-Streuobstwiese auch stehen. Die Larven der Violetten Holzbiene ernähren sich von eingetragenem Pollenkuchen. Da sie keinerlei Schaden anrichten bitten die Lemgoer Bundaktiven darum sie nicht zu stören, sondern sie einfach nur zu beobachten und sich zu freuen wenn sie im eigenen Garten auftauchen.
Foto: BUND Lemgo