Frühkindliche Bildung: Sinkende Fachkraft-Quote ist alarmierend

Frühkindliche Bildung

In NRW-Kitas sinkt der Anteil an Erzieherinnen immer weiter. Schon jetzt werden aus der Not heraus häufiger Personen ohne formal pädagogische Voraussetzungen eingestellt. Das zeigt der aktuelle Ländermonitor der Bertelsmann-Stiftung. Die komba gewerkschaft nrw warnt vor einer Überlastung der Fachkräfte und den Auswirkungen auf die frühkindliche Bildung.

Köln. „Kindgerechte frühkindliche Bildung braucht qualifizierte Fachkräfte. Daher ist die sinkende Fachkraft-Quote in NRW besonders alarmierend. Der Einsatz ungelernter Kräfte erfordert Anleitung und Begleitung. Das kostet Zeit und ist eine zusätzliche Belastung der Fachkräfte im ohnehin äußerst angespannten System Kita. Wir sehen die Qualität der pädagogischen Arbeit für Beschäftigte und Kinder in Gefahr“, mahnt Sandra van Heemskerk, Landesvorsitzende der komba gewerkschaft nrw. Die Studie zeigt: In NRW hatten 2023 nur noch in jedem dritten Team mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss (31 Prozent). Im Jahr 2017 konnte dies noch jedes zweite Kita-Team aufweisen (45 Prozent).

Die Studie zeigt außerdem Abwanderungstendenzen der Fachkräfte durch die zunehmende Belastung und das Absenken der Fachkraft-Quote „Die Überlastung der Fachkräfte wird zugunsten der Betreuungsgarantie in Kauf genommen, was die dringend benötigten Erzieherinnen immer mehr aus dem System treibt. Die neue KiBiz-Personalverordnung verschärft diese Situation durch die drastischen Einschnitte bei Qualität, Qualifikation und Personaleinsatz“, betont van Heemskerk.

Die komba nrw hat dem NRW-Familienministerium in der Vergangenheit immer wieder vorgeschlagen, andere Stellschrauben zu nutzen, um eine Betreuungsgarantie sicherzustellen. Dazu zählen u. a. die Einschränkung flexibler Öffnungszeiten oder die Umsetzung bedarfsgerechter Angebote in der Kindertagesbetreuung.