Einkommensrunde 2023: Beschäftigte aus ganz NRW im Ausstand

Mehr als 10.000 Beschäftigte der Kommunen aus NRW gingen bei einem zentralen Warnstreik am gestrigen Donnerstag (23.03.) in Gelsenkirchen auf die Straße. Sie machten kurz vor der dritten Verhandlungsrunde lautstark auf ihre berechtigten Forderungen aufmerksam. Aufgerufen hatten die komba gewerkschaft und ihre Dachorganisation dbb beamtenbund und tarifunion.

In Gelsenkirchen betonte Andreas Hemsing, Bundes- und NRW-Landesvorsitzender der komba gewerkschaft sowie stellvertretender dbb Vorsitzender: „Wir verlangen von den Arbeitgebern, dass sie sich in der dritten Runde tatsächlich bewegen. Jede Krise wird von den Beschäftigten im öffentlichen Dienst souverän gemeistert. In Zeiten von Finanzsorgen, Fachkräftemangel und demografischem Wandel sind jetzt die Kolleginnen und Kollegen an der Reihe. Wenn die Arbeitgeber wirklich an einem zukunftsfähigen öffentlichen Dienst interessiert sind, dann müssen sie ein verhandelbares und respektvolles Angebot vorlegen. Mit Ignoranz gewinnt man weder Personal, noch hält man es. Kürzlich erzielte Tarifeinigungen zeigen, dass bei ernsthaften Bemühungen und Bewegungen auf der Arbeitgeberseite Einigungen möglich sind.“

Den Rückhalt der mehreren Tausend Beschäftigten in Gelsenkirchen nehmen komba gewerkschaft und dbb in der kommenden Woche mit an den Verhandlungstisch. „Die eindrucksvolle Beteiligung in Gelsenkirchen zeigt, dass die Beschäftigten hinter den gemeinsamen Forderungen stehen. Die wirtschaftliche Situation bringt zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, besonders in den unteren Lohngruppen, in große finanzielle Nöte. Sie dürfen mit ihren Sorgen nicht alleine bleiben. Sie verdienen ein auskömmliches Einkommen und die längst überfällige Anerkennung für ihre Arbeit“, machte Sandra van Heemskerk, Landesvorsitzende der komba gewerkschaft nrw, bei der Abschlusskundgebung deutlich.

Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen beginnt am 27. März in Potsdam.

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat. Außerdem geht es um eine Erhöhung der Entgelte für Auszubildende, Studierende und Praktikant/innen um 200 Euro sowie eine verbindliche Zusage zur unbefristeten Übernahme der Azubis. Mit zahlreichen Aktionen hatten die Beschäftigten in den zurückliegenden Wochen ihre Forderungen unterstrichen.