Fördergelder des Bundes sichern Beratung behinderter Menschen in Lippe

Drei Personen vor Gebäudeeingang
Der lippische SPD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Berghahn freut sich mit Sonja Wagner und Stephanie Kleine vom Verein "Beratung und Selbst-Hilfe Lippe" über die Fördergelder des Bundes.

Kreis Lippe. Unterstützung bei Behördengängen, beim Beantragen eines Schwerbehindertenausweises oder generelle Hilfestellung: All das bietet der Verein “Beratung und Selbst-Hilfe Lippe”. Finanziert wird dessen wichtige Arbeit unter anderem mit Geldern des Bundes. Jüngst ist in der Beratungsstelle ein Förderbescheid des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Höhe von rund 204.500 Euro für das Jahr 2023 eingetroffen. Da die Unterstützung sieben Jahre lang läuft, wurden dem Verein rund 1,45 Millionen Euro bewilligt. Bei einem Treffen gratulierte der lippische SPD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Berghahn dazu und informierte sich gleichzeitig über das Engagement des Vereins.

Oberstes Ziel sei es, alle Menschen mit Behinderungen, von Behinderung Bedrohte sowie deren Angehörige über Rehabilitation und Teilhabe gut und niedrigschwellig zu informieren sowie ihnen zur Seite zu stehen. Der Bedarf ist enorm. Mehr als 1000 Beratungen im Jahr würden durchgeführt. “Wir fragen nach, was der Mensch braucht, was zu ihm passt. Der Mensch mit Behinderung soll selbstbestimmt leben können”, beschreiben Stephanie Kleine (Vorsitzende) und Sonja Wagner (Beratung) die alltägliche Arbeit der Beratungsstelle. Beide sind Diplom-Pädagoginnen.

Um dessen Angebot zu sichern, ist eine zuverlässige Finanzierung notwendig. Und die wird unter anderem durch das Förderprogramm “Ergänzende unabhängigen Teilhabeberatung” (EUTB) des Bundes sichergestellt, dessen Fortführung die Ampel im Koalitionsvertrag vereinbart hatte. Mit dem bewilligten Geld werden vier Teilzeitmitarbeiterinnen und eine Minijobberin finanziert. Darüber hinaus verfügt der Verein über eine halbe Beratungsstelle im Kreishaus, die anteilig vom Kreis Lippe getragen wird.

Wagner betont, dass die Bundesförderung für große Erleichterung sorgt: “Uns wird Planungssicherheit gegeben, da wir frühzeitig über die Förderung informiert wurden.” Berghahn freut sich, dass somit erfahrenes Personal vor Ort gehalten werden kann. “Der Verein leistet einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Teilhabe der Menschen mit Behinderungen, die im Kreis Lippe leben”, so Jürgen Berghahn.

Seit 2004 gibt es die Beratungsstelle im Kreis Lippe, anfangs unter dem Dach der Lebenshilfe Detmold Dann konnte man sich für das Bundesprojekt der EUTB bewerben. Kleine: “Uns war klar, wenn sich wer bewerben sollte, dann wir. Denn mit uns baut man auf etwas auf, das sich schon etabliert hatte. Die Bewerbung war also sehr zielführend.” Seit 2017 ist die Beratungsstelle ein eigener Verein, welcher von Menschen mit Behinderungen (mit)getragen wird. Sie setzt auf das Konzept des “Peer-Counseling”, was bedeutet, dass Menschen mit Behinderung andere Betroffene beraten. Im Kreis Lippe ist die Beratungsstelle in Detmold, Lemgo, Blomberg und Bad Salzuflen vertreten.

FOTO: Wahlkreisbüro Jürgen Berghahn