Großzügige Literatur-Schenkung aus der Region Hannover / Schaumburg / Weserbergland

Bremerhaven. Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven hat als Schenkung eine umfangreiche Kollektion deutschsprachiger Literatur erhalten. Die wissenschaftlich relevante Sammlung von über 2.800 Büchern wurde dem Migrationsmuseum durch den Künstler Fruttuoso Piccolo übergeben. Der außergewöhnliche Wert für die Wissenschaft entspringt aus einer Vielfalt der Autoren und Sujets sowie aus dem Jahrzehnte überspannenden Sammlungszeitraum.

Von der Größe und Vielfalt ist es eine unersetzliche Sammlung, die das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven von Künstler Fruttuoso Piccolo erhalten hat. Piccolo, der selbst 1972 als Hilfsarbeiter aus Italien nach Hannover kam, hat dem Museum ein weites Spektrum deutschsprachiger Literatur mit über 2.800 Werken überlassen, die ausschließlich von Autoren mit Migrationsgeschichte verfasst wurden. Die Bücher, die aus über 40 Jahren intensiven Sammelns stammen, bieten nicht nur wichtige Erkenntnisse für Literatur- und Sprachwissenschaft, sondern den Forschern des Deutschen Auswandererhauses Einblicke in die Erfahrungswelten von Eingewanderten von den 1970er Jahren bis heute.

„Eine solche Sammlung ist eine enorm wichtige zeitgeschichtliche Quelle. Wir danken Herrn Piccolo ganz herzlich für diesen äußerst wertvollen Beitrag und für sein großes Vertrauen in unsere Arbeit, das er mit dieser Schenkung zum Ausdruck gebracht hat“, sagt Dr. Simone Blaschka, Direktorin des Deutschen Auswandererhauses.

Der 1953 in der italienischen Provinz Padua geborene Piccolo schätzt die Arbeit des Deutschen Auswandererhauses und überließ ihm seine Kollektion, da es eine besondere Sensibilität für das Individuum hinter den Einwanderungszahlen zeige: „Meine Sammlung ist ein Versuch, Abgrenzungen anhand der Kriterien der Nationalität, des sozialen Status, des Orts, der Sprache, der Themen, der Funktion etc. zu vermeiden und liefert zugleich eine Bestätigung dafür, dass die Literatur der Autoren nichtdeutscher Muttersprache bereits heute die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur und Sprache nachhaltig beeinflussen zu einer buchstäblich: grenzüberschreitenden Literatur!“ Der Künstler sympathisierte bei dem Besuch mit den gezeigten Biographien, die ihn zur Spende motivierten: „Ich fühlte Solidarität!“