Bielefeld. Interessierte Bürger und Bürgerinnen in Zivil treffen auf Staatsbürger in Uniform, treten ins Gespräch und führen anregende Diskussionen: Mitte Juni lädt die Bildungsstätte Haus Neuland mit dem Seminar „Die Entdeckung der Germanen – Germanenideologie und Rechtsextremismus in Deutschland“ erneut zum zivil-militärischen Dialog ein. Die dreitätige Veranstaltung, die sich inhaltlich mit der germanischen Mythenbildung auseinandersetzt, findet von Montag bis Mittwoch, 17.–19.06., in Haus Neuland statt.
Cherusker, Goten, Sachsen und Wikinger – historisch bereits lange bekannte Stammesnamen erhielten seit dem frühen 19. Jahrhundert eine völlig neue Aufmerksamkeit. Der zu dieser Zeit entstandene Germanenmythos ist auch heute wieder präsent. Die Germanen, die man als direkte Vorfahren der Deutschen wähnte, wurden zur Projektionsfläche unterschiedlichster politischer Erwartungen. Es bildeten sich politische Mythen aus, die auch durch die Nationalsozialisten im Sinne ihrer rassistischen Weltanschauung instrumentalisiert wurden und bis heute in die rechtsradikale Szene hineinwirken.
Im Seminar werden nicht nur die Ursprünge dieser Mythenbildung in den Blick genommen, sondern auch aufgezeigt, wo sie noch heute als Vermittler für rechtsradikales Gedankengut herangezogen wird. Exkursionen zum Hermannsdenkmal und den Externsteinen, die als besondere Anlaufstellen für germanische Legenden und Sagen gelten, runden das Seminarprogramm ab.
Die Teilnahme an dem dreitätigen Seminar kostet 65 Euro inklusive Verpflegung. Übernachtungen im Haus Neuland sind gegen einen Aufpreis möglich. Die Veranstaltung wird durch die Bundeszentrale und die Landeszentrale für politische Bildung NRW gefördert. Interessierte können sich online für das Seminar anmelden: www.haus-neuland.de/bilden
Bei Fragen zur Anmeldung und Organisation hilft die Buchungszentrale im Haus Neuland gerne weiter: buchungszentrale@haus-neuland.de, Telefon: 05205/9126-33.